Der Monat April war geprägt durch viele Besucher aus der
fernen Heimat- womit ich definitiv nie gerechnet hätte.
Im ersten Anlauf hat mich ein Freund besucht. Zusammen haben
wir viel in der Umgebung unternommen; von den Hundret Islands, den Wasserfällen
zu den wunderschönen weißen Stränden. Des weiteren sind wir in den Norden der
Philippinen gereist, um die dort noch stark verwurzelte Kultur und natürlich
auch die wunderschönen Reisterassen selbst zu sehen. Allein die berüchtigte
Fahrt auf der Halsema Road war ein Abenteuer. Wir sind zwischen den hohen
Gebirgen mit einem mehr als überfüllten Bus gefahren und neben der Piste ging
es einfach steil Berg ab. Nach einer wirklich langen Anreise und einigen
netten, neuen Bekanntschaften war unser erster Stopp nun endlich vor uns. Sagada
auf einer Höhe von 1.500 Metern. Das kleine Bergdorf wirkte bei unserer Ankunft
sehr verschlafen. Hin und wieder haben wir einige Touristen gesehen, doch an
sich war alles sehr ruhig. Zu meinem Erschrecken war das Klima wirklich ganz
anders als im südlicher gelegenen Alaminos. Jetzt standen keine Hitzewallungen
mehr an, es war bibbern angesagt. Nach mehreren Monaten purem Sonnenschein, vor
allem jetzt in der Hitzephase, haben sich die ca. 23 Grad und kalter Wind
angefühlt wie der Besuch von “Frostie” höchst persönlich auf den Philippinen.
Nachdem wir uns mit warmen Sachen eingedeckt hatten konnten wir unser Programm
starten. Wir haben die “hängenden Särge” gesehen, was alte Grabstätten sind.
Dem Glauben der Einheimischen nach wurden die Toten in Särgen auf den Felsen
aufgehängt, damit ihre Seelen schneller den Weg in den Himmel finden.
Des weiteren haben wir einige Höhlen erkundigt und den
“Bomod-ok” (großer Wasserfall), welcher aus etwas über 30 Meter in die Tiefe
stürzt.
Unser nächster Stopp war dann Banaue. Dieses noch kleinere
Dorf liegt etwas tiefer auf 1.200Metern und ist Ausgangspunkt zum Sogenannten
“Achten Weltwunder”, den Reisterassen. Über 2.000 Jahre benötigten die Ifugao,
um mit primitiven Geräten diese imposante Landschaft zu gestalten. Leider ist
durch das nachlassende Interesse der jungen Generation am Beruf des Reisbauern
die überaus aufwendige Pflege der Felder die Erhaltung der Reisterassen
gefährdet. Rettung kam nun von der UNESCO, die die Reisterassen zum
Weltkulturerbe erklärte.
Leider hatten wir hier nicht mehr so viel Glück mit dem
Wetter und es hat sehr viel geregnet, weshalb es manchmal schwierig war viel zu
unternehmen.
Nach einer tollen gemeinsamen Zeit war es dann an der Zeit
Abschied zu nehmen. Doch bereits kurze Zeit später konnte ich dann wieder
jemanden Willkommen heißen. Nun hat meine Mutter die rund 12.000 Kilometer auf
sich genommen um mich zu besuchen und um sich von meiner Begeisterung anstecken
zu lassen. Gemeinsam haben wir zu erst einen Trip nach Palawan gemacht, was im
Südwesten der Philippinen liegt. Die Insel ist etwa 400Kilometer lang, jedoch
nur maximal 40 Kilometer breit und wird umgeben vom Sulu- See und dem
Südchinesischen Meer. Sie besteht überwiegend aus aus gebirgigem Dschungel,
womit wir auch unsere Erfahrungen machen mussten. Jedoch sind wir oft
Schlangen, wilden Affen und sogar großen Baranen über den Weg gelaufen. Man
kann es wirklich als Abenteuerurlaub bezeichnen! An der Stelle muss ich nochmal
ein großes Danke an meine Mum richten, dass sie das alles so mitgemacht hat.
Wir hatten eine wirklich tolle gemeinsame Zeit . Unterwegs waren wir in El Nido,
was ganz im Norden der Insel liegt und eine traumhafte Landschaft hat. Noch nie
habe ich so einen weißen Strand gesehen und vor allem die Unterwasserwelt war
einmalig! Wirklich nur zu empfehlen. In Sabang haben wir dann auch noch einen
Stopp eingelegt, da sich dort der Weltbekannte “Underground River” befindet.
Leider haben wir keinen Eintritt erstatten bekommen, da nur eine bestimmte
Anzahl an Besuchern pro Tag erlaubt ist. Es war zwar Schade, aber es gibt dort
auch viele andere Dinge zu erleben. Nach einer tollen Woche, voller neuer
Eindrücke ging es dann zurück nach Alaminos für uns. Dort waren wir dann
natürlich bei allen Projektstellen und haben auch bei einem Feedingprogram in
Balangobong mitgemacht. Auch Bischof Marlo und Msgr. Rey haben uns sehr freundlich
Empfangen. Nach einer leider viel zu kurzen gemeinsamen Zeit musste ich dann
meine Mum wieder gehen lassen. Doch diesmal mit ganz anderen Gefühlen, als ich
mich beim letzten Mal verabschieden musste. Dieses Mal konnte sie beruhigt nach
Hause fahren, da sie sich selbst ein Bild machen konnte, dass hier alles in
bester Ordnung ist ;)Doch nachdem ich sie am Flughafen verabschieden musste,
hat sie mir schon gefehlt!
Und zu guter Letzt kam dann noch mein Onkel in Begleitung zum
Besuch hier her. Mit ihnen hatte ich dann auch nochmal eine gemeinsame Woche,
in der wir viel erkundet haben und uns austauschen konnten. Es ist für mich
immer noch total interessant zu sehen, wie andere Menschen die fremde Kultur
sehen. Oftmals fallen ihnen Dinge auf, die für mich schon zum Alltag gehören
oder bemerken Sachen, die mir bisher noch nicht aufgefallen sind. Dafür war ich
unheimlich Dankbar, dass ich nochmal mit anderen Augen einen Blick auf die Welt
um mich herum werfen konnte.
An dieser Stelle möchte ich noch mal ein ganz großes DANKE
an alle meine Besucher aussprechen. Ich habe mich unheimlich gefreut und die
Zeit mich euch allen sehr genossen. Durch euch konnte ich nochmal viel Energie
tanken. Es bedeutet mir wirklich unheimlich viel, dass ihr da ward. Danke!
Hier der Link zu den Fotos:
https://picasaweb.google.com/108848436140643433818/BesuchAusDerHeimat?authuser=0&feat=directlink