Freitag, 25. November 2011

Ukai- Ukai


Was ist Ukai- Ukai?  Es ist ein weit verbreitetes Geschäft hier in den Philippinen. Es ist quasi eine Art Secondhand Laden.  Die Kleider werden von überall aus der Welt hier verkauft, wobei das meiste aus Amerika ist. Oft mal sind es Verwandte, die Overseaworker sind, die die zum wegschmeißen vorgesehenen Kleidungsstücke hier her senden, um in einem kleinen Laden oder auch einfach im Auto verkauft zu werden. Das ist hier ein großes Business und an fast jeder Straßenecke ist das zu finden.
Am Samstag hat das LSP dies auch genutzt, um ein wenig Geld zu verdienen, da sie auf Spendengelder angewiesen sind. Wir haben alles mögliche verkauft, von Kleidungsstücken zu Spielzeug oder auch selbstgemachtem Schmuck und anderen Dingen, die einige der Senioren in den letzten Wochen mit uns gemacht habe. Hierbei muss ich noch erwähnen, dass die Kleidung und Spielzeuge alle neu waren, da Großfirmen diese an das LSP gespendet haben. Geöffnet haben wir den Verkauf um 9 Uhr, jedoch standen schon die ersten Besucher gegen 7Uhr vor dem Eingang und haben gewartet. Als wir dann um Punkt9 geöffnet haben fühlte ich mich, als würde eine Lawine von Menschen hineinrasen. Es war kaum zu glauben, wie viele Leute doch wirklich gekommen sind. Ich hab auch etwas beim Verkauf ausgeholfen und war für die Schmuckabteilung zuständig. Wer früh hier war konnte wirklich Schnäppchen machen! (pro Kleidungsstück waren es glaube 50 oder 100 P, was grade mal um 1 Euro ist) So kam es dann auch, dass nach drei Stunden so gut wie alles verkauft war, was die Schwestern und Senioren sehr glücklich machte.
Nachdem es dann für Dominic und mich nichts mehr zu tun gab haben wir dann noch einen Ausflug gemacht. Zwei Freunde aus Alaminos haben uns besucht und mit ihnen sind wir dann noch nach Anda zum Tondol Beach gefahren. Ein wirklich wunderschöner Strand, wie gemalt. Ein sehr langer weißer Strand, himmelblaues Wasser, sehr ruhiges Wasser ( es gab kaum Wellen) und ein super Wetter. Dementsprechend sind wir dann auch direkt hineingelaufen, um uns zu erfrischen. So kann man den Tag wirklich genießen…

Sonnige Grüße (die Regenzeit ist jetzt vorbei und es wird immer wärmer)

Mittwoch, 23. November 2011

Christ the King Celebration

Am 20.November wurde in Pangasinan Christ the King gefeiert.  Hierzu wurden alle Leute aus dem Bistum und auch einige aus Manila eingeladen, weshalb um die 7000-10.000 Leute auch erschienen sind. Gefeiert wurde in Labrador, was ca 40 Minuten von Alaminos entfernt ist. Gestartet hat alles um 13.30 mit einem Gottesdienst  auf einem Sportplatz. Zu der Zeit bekamen wir dann natürlich die pralle Mittagssonne zu spüren (es waren an dem Tag um die 36 C° ). Zum Glück hatten wir einen Regenschirm dabei, der dann zum Schattenspender umfunktioniert wurde. Da dies jedoch sehr viele Leute gemacht haben, hat sich die Luft um uns herum sehr schnell gestaut und es war wirklich stickig und heiß. Der Gottesdienst wurde von allen Priestern und dem Bischof geleitet. Die musikalische Begleitung gab uns ein sehr großer Chor und eine Band. Es war wirklich sehr schön anzuhören und der Gottesdienst schien mir anders, als es normalerweise ist. Es herrschte eine sehr harmonische Stimmung, da jeder mitgesungen hat und die Menschen um mich herum wirklich Glücklich aussahen. Nach ca 1,5 Stunden wurde der Gottesdienst dann beendet und die Menschenmassen stürmten auf den kleinen Ausgang zu, was ein echt unangenehmes Gefühl war. Als dann schließlich alle den Sportplatz verlassen hatten, haben sich alle wieder vor der Kirche auf einer langen Straße versammelt. Hier wurden dann Tanzwettbewerbe für die Kinder veranstaltetet. Die hier herrschende Atmosphäre ähnelte sehr einem Rummelmarkt, da überall Ballons, Süßigkeiten, Eis, Getränke, Essen usw verkauft wurden. Nachdem dann die Wettbewerbe beendet waren folgte ein 3,5 km langer Marsch oder auch eine Art von Festzug. Es liefen fast alle Besucher des Festes mit, wobei hier auch in Gruppen geteilt wurde, wie zum Beispiel die einzelnen Gemeinden und ihre Musikvereine oder auch die Priester und Mother Buttler. Ich muss gestehen, dass ich es bevorzugt habe am Straßenrand zu stehen und das alles einfach nur zu beobachten. In der Mitte war dann der Bischof, der in einem prächtig geschmückten Wagen gefahren ist. Wer den gladenbacher Kirschenmarkt kennt kann sich in etwa vorstellen, wie dieser Umzug abgelaufen ist- wobei der Bischof hier die Funktion der Kirschenkönigin hat ;-)
Am Ende dieser Parade gab es dann mehr oder weniger noch ein Feuerwerkt. Da es noch hell war konnte man nicht wirklich viel davon wahrnehmen außer den lauten Knall. Als die Sonne dann jedoch gegen 6 Uhr unterging,  färbte sich der Himmel in einem wunderschönen Rosa das über den Bergen mehr in ein tiefes Rot tauchte. Nun wurde erneut ein viel größeres Feuerwerkt gezündet. Es war wirklich schön zu sehen, wie alle Menschen zusammen auf dieser Straße in den wunderschönen Himmelblickten und sich dann Feuerwerkt angeguckt haben. Was natürlich nicht fehlen durfte waren auch hier die Zurufe “ohhh”, “ahhhh” usw. Nach dem Feuerwerk bin ich dann noch mit einigen Freunden in ein Ressort zum Dinner gegangen. Hier muss ich kurz noch erwähnen, dass Labrador bekannt ist für die vielen schönen Strände und der Tourismus hier stärker verbreitet ist, als Beispielsweise in anderen Gemeinden. Daher gibt es hier sehr viele schöne Hotels (mit Pool und Meerblick), wo man Abends für ein paar Drinks oder zum Essen hingehen kann. Dieses Angebot haben wir dann genutzt und den Abend ein einer kleinen Runde ausklingen lassen.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Taifun Pedring


Bereits einige Tage vor dem Eintreffen wurde der Taifun Pedring in den Medien groß angekündigt. Alaminos wurde “nur” auf Gefahrenstufe1, von 4 möglichen, eingeordnet. Somit hatte ich erst mal keine Angst. Immerhin hab ich hier bereits einige Taifune erlebt, die aber eher wie ein schweres Gewitter waren. Am Montagabend wurde mir bereits klar, dass es diesmal anders sein wird. Auf meinem Weg zum Sport hat es so stark geregnet, dass ich durch teilweise ca 8cm unter Wasser stehende Straßen laufen musste. Nach drei Stunden starkem Regen und einer Stadt, die wie ausgestorben wirkte, hat sich das Wetter ein wenig beruhigt.
Am nächsten morgen hat sich dann Dominic bei mir gemeldet mir der Nachricht, dass wir heute und auch morgen nicht zum LSP (Little Sisters of the Poor) nach Bolinao fahren müssen, da wir alle zu Hause bleiben sollen wegen dem Taifun. Ich war ehrlich gesagt wirklich erleichtert darüber, da der Sturm um etwa 15Uhr erwartet wurde, was genau zu der Zeit ist, wo ich mich auf dem Heimweg nach Alaminos. Also habe ich den ganzen Tag recht gemütlich mit meiner Gastfamilie verbracht(da auch die Schule geschlossen war, waren alle zusammen hier). Nun wurde der Taifun auf die Gefahrenstufe  3 eingeschätzt! Gegen 15Uhr fing dann der Sturm auch wirklich an sein Unwesen zu treiben. Ich habe einige Fotos und Videos davon gemacht, die ich in einem neuen Album veröffentlicht habe.
Es begann alles mit einem leichten Regen, der aber schlagartig von einer auf die anderen Sekunde so stark wurde, dass man aus dem Fenster keine fünf Meter weit hinausschauen konnte. Hinzu kam der starke Wind, der den Regen gegen mein Fenster peitschte, als wolle er die Scheiben hinausschlagen. Der Strom und auch Wasser vielen dann natürlich auch aus, was dazu führte, dass ich keinerlei Ablenkung finden konnte und mich somit komplett auf den Taifun fixierte.  Ich muss ehrlich zu geben, dass ich bereits jetzt  ganz schön Angst hatte.  Dieser Zustand blieb dann so bis etwa 18Uhr, bis der Wind dann etwas schwächer wurde und auch der Regen nicht mehr ganz so stark war. Mein Gastvater sagte mir, dass das der Taifun war und ich dachte mir “Hey so schlimm war es doch gar nicht”. Aber er hatte sich leider getäuscht. Gegen 20Uhr wiederholte sich das eben beschriebene Spektakel. Jedoch wurde der Wind immer stärker. Selbst durch die geschlossenen Fenster konnte man den Wind spüren, der auch hin und wieder die Kerzen ausblies! Nach langen Gesprächen im Wohnzimmer und einem romantischen Candlelight-Dinner sind dann alle zu Bett gegangen und ich war somit alleine in meinem Zimmer mit meiner Angst. In meinem Zimmer sind an zwei Wänden sehr große Fenster, vor denen viele Bäume stehen. Somit habe ich mir die verrücktesden Fantasien ausgemalt wie” was passiert, wenn wen Baum in mein Fenster fällt”, oder der Wind irgendwelche Sachen dagegen wirft( so was passiert einfach, wenn man zu viel Zeit zum Nachdenken und furchtbare Angst hat). Nach meinem Gefühl war der Taifun zwischen 21-23Uhr genau über uns. Ich lag steif in meinem Bett,konnte mich keinen Millimeter bewegen  und habe immer wieder gehört, wie einzelne Bäume umgeknickt sind, oder wie das Dach von unserem Nachbarn Stück für Stück abgerissen wurde-ein grauenvolles Geräusch!  Es war eine schlaflose Nacht für mich und am nächsten Morgen bin ich sehr früh wach geworden, weil ich unbedingt sehen wollte, welche Schäden entstanden sind. Es war das reinste Chaos. Wir hatten weiterhin kein Strom und kein Wasser. Fast alle Bäume in unserer Straße sind zerstört worden. Unser Nachbar hat fast sein ganzes Dach verloren, dass dann verteilt auf der Straße oder bei seinem Nachbarn oder auch bei uns im Garten lag. Doch bei den anderen Bewohnern der Straße sah es nicht wirklich viel besser aus. Zum Glück haben wir ein recht neues Haus, was dementsprechend auch wirklich sicher war. Meine Gastmutter, James und ich haben uns dann auf den Weg gemacht, um zu sehen, wie die anderen Straßen und vor allem die Kirche aussahen. In Alaminos ist nicht so viel zerstört worden. Die Kirche ist noch voll in Takt, nur einzelne Häuser haben kein Dach mehr und die Straßen sind voll von Laub oder auch einigen Bäumen. Als wir jedoch nach Lucap gefahren sind (dort befindet sich der Hafen) haben wir leider feststellen müssen, dass große Teile komplett überschwemmt waren, viel mehr Häuser  in mitleidenschafft gezogen worden und vieles mehr. Von daher bin ich wirklich dankbar dafür, dass uns hier nichts passiert ist.
Am Donnerstag habe ich dann wieder mit meinen Projektarbeiten angefangen. Im Social Action Center haben wir Hilfepakete vorbereitet, die an betroffene verteilt wurden. Sie enthielten Reis, Nudeln und einige Fische, damit die Ernährung erst mal sichergestellte ist, da vor allem Familien in ländlichen Regionen fast alles verloren haben.  Leider hatten wir nur ein begrenztes Maß, um zu helfen und somit können wirklich nur einige Familien unterstützt werden. Aber es ist besser als gar nichts zu tun und somit war ich dann wirklich glücklich am Ende des Tages.  Die Pakete wurden an verschiedene Barangays (Dörfer) verteilt. Als wir dann nach Infanta gefahren sind habe ich Father Ed und Khuja Noli begleitet. In InfantaSocial Action Center selbst waren, der Kirche und einigen privaten Sponsoren, die auch einen Beitrag leisten wollten, um ihren Mitmenschen zu helfen. Ich habe es bisher noch nie erlebt, dass jemand so dankbar dafür war, dass man lediglich die Grundnahrungsmittel zur Verfügung gestellt hat, dabei war das gerade mal genug um sie für ein oder zwei Tage zu sättigen. Es war ein sehr emotionaler Tag für mich und hat mich nochmal spüren lassen, wir gut wir es eigentlich haben!
Ach ja und bevor ich es vergesse zu erwähnen,seit Donnerstag haben wir auch wieder Strom und Wasser. Jedoch fällt hin und wieder mal aus für einige Stunden, da anscheinend bereits ein neuer Taifun erwartet wird. Ich bin nun wirklich gespannt, wie es die nächsten Tage weiter gehen wird…!
Hier der Link mit den Fotos:
https://picasaweb.google.com/114803270234389494624/TaifunPedring?authuser=0&feat=directlink
Regnerische Grüße, eure vorübergehenderMeteorologin   Nicole ;)

Dienstag, 20. September 2011

Balut


Nachdem ich bereits vor bereits einigen Wochen die Klippen hinunter gesprungen bin, wurde ich zur halben Filipina ernannt. Nun war es Zeit, diesen Werdegang zu vollenden. Und zwar mit einem tradititionellen philippinischen Gericht –Balut. Für alle die nicht wissen, um was es sich hierbei handelt hier eine kurze Beschreibung:

“Balut ist ein angebrütetes gekochtes Enten- oder Hühnerei, das vor allem auf den Philippinen, aber auch in Vietnam als Delikatesse gilt. In China werden sie eher selten gegessen. Balut ist auch außerhalb dieser Länder erhältlich, zum Beispiel in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Hawaii, wo relativ viele Filipinos leben.[1] In den europäischen und europäisch beeinflussten Küchen sind angebrütete Eier nicht verbreitet und fallen unter den Bereich der Nahrungstabus. Hausenten werden auf den Philippinen nicht zuletzt für die Produktion von Balut gehalten. Die Hersteller sind darauf spezialisiert und heißen mangbalut. Die Eier werden etwa zwei Wochen lang in speziellen Körben warm gehalten. Am 9. Tag werden die Eier durchleuchtet und diejenigen ohne Küken aussortiert. Eier, in die Wasser eingedrungen ist, werden abnoy genannt. Sie werden als spezielles Rührei-Gericht gegessen. Balut werden etwa ab dem 14. Bruttag vermarktet. Bei den Filipinos gelten 17 Tage alte Eier (balut sa puti) als ideal; vorher ist der Embryo noch kaum wahrnehmbar. Die Vietnamesische Küche bevorzugt 19 Tage alte Eier mit deutlich sichtbarem Körper.Balut werden 20 bis 30 Minuten gekocht. Gegessen werden die noch warmen Eier üblicherweise, indem zunächst ein Stück der Schale entfernt, etwas Salz hineingestreut und dann die Flüssigkeit ausgeschlürft wird. Danach wird das ganze Ei gepellt und mit Salz gewürzt, teilweise auch mit Essig oder Sojasauce. Schnabel und Federn der Entenküken sind deutlich zu erkennen.[1] Geschmacklich ist das ungewürzte bräunlichschwarze Fleisch eine Kombination aus salzig und scharf, die Schnabel- und Federnbestandteile etwas bissfester. Die Eier haben den Ruf, ein Aphrodisiakum und potenzsteigernd zu sein, was jedoch wissenschaftlich unbewiesen ist. Balut werden auf den Philippinen häufig von Händlern (magbabalut) auf der Straße verkauft, die sie in einer Warmhaltetasche aufbewahren und zu jedem Ei eine Portion Salz mitverkaufen. Es gibt sie auch in vielen Restaurants als Imbiss, oft frittiert und mit einem Essig-Chili-Dip serviert, als adobado in Essig und Knoblauch gekocht oder in einer Teighülle gebacken. Der philippinische Hersteller Andoy's Best verkauft Balut als fertige Konserve mit verschiedenen Saucen, die bis zu zwei Jahre haltbar sein soll.” Quelle Wikipedia

Dem nach könnt ihr euch hoffentlich vorstellen, wie sehr ich mich davor drücken wollte, dies zu essen. Doch als ich nichtsahnend vom Sport nach Hause kam, hatte meine Gastmutter diese Überraschung für mich vorbereitet und es gab kein Ausweichen mehr. Wie heißt es so schön, Augen zu und durch! Ich habe erst mal zugeschaut wie Angel ein Balut gegessen hat und dann war ich an der Reihe. Als erstes habe ich die Flüssigkeit aus dem Ei geschlürft. Es ist gar nicht so schlimm, wenn man nicht daran denkt, was es ist. Man kann den Geschmack mit einer Gemüsebrühe mit etwas Ei vergleichen. Dann war der schwere Teil dran, der Embryo. Um ihn herum befindet sich etwas gelbes und weißes, wie man es bei einem normal Ei kennt,schmeckt auch in etwa so. In der Mitte ist das das kleine Küken, was leider schon voll mit Federn ist. Es sieht wirklich schrecklich aus! Nach langem zögern hab ich dann einfach das halbe Ei gegessen. Ohne zu merken war dies der Kopf. Dann war der Rest dran. Ich muss jedoch gestehen, dass ich erst mal einige Federn entfernt habe und die Beine ausgerissen habe. Ich wollte möglichst versuchen, so wenige Federn wie möglich zu essen.
Als Resümee muss ich zugeben, dass der Gedanke von Balut schlimmer ist, als es wirklich schmeckt. Vorallem die Mischung aus gekochten Ei und einem Hähnchen in der Mitte sind gar nicht mal so schlecht. Jedoch belasse ich es bei einem einmaligen Erlebnis (hoffe ich zumindest).

Viele liebe Grüße Nicole

Dienstag, 13. September 2011

Fotoalben

Hier nochmal der Link, durch den man alle meine Alben sehen müsste.
Viel Spaß beim Anschauen der Fotos und liebe Grüße an euch alle von den Philippinen!

https://picasaweb.google.com/114803270234389494624

Freitag, 2. September 2011

Manila: Zwischen Menschenmassen,Wasserfluten und Spinnen


Am Montag haben wir,Sherwin der Fahrer vom Bischof, Sister Bona, Ate (Tante) Tes, Dominic und Ich, es endlich nach langem Warten geschafft nach Manila zu fahren. Wir haben uns am Montagmorgen um 6 Uhr verabredet, nach langem warten sind wir der philippinischen Zeit entsprechend um 7Uhr losgefahren. Die Anfahrt war wirklich sehr lange und teilweise auch mühselig, da die Straßenverhälnisse in den ländlichen Regionen eher schlecht sind. Doch nach einigen Pausen sind wir gegen 12:30 in Manila angekommen. Wir haben Manila bisher nur bei Nacht gesehen, da wir bei unserer Ankunft gegen Mitternacht gelandet sind, und ich muss sagen, dass die Stadt bei Tag noch viel größer wirkt, als ich es in Erinnerung hatte. Die Straßen sind total überfüllt von Tricycles, Jeepneys, Autos und Menschen- es erschlägt einen regelrecht. Und die Luft ist auch nicht die Beste, da es hier sowas wie Katalysatorren nicht gibt und die Fahrzeuge ihre besten Zeiten auch schon hinter sich hatten, befindet sich die Stadt in einer reinen Abgaswolke.
Unser erster Stop in Manila war ein Viertel, dass mich sehr an Chinatown in New York erinnert hat. Menschenmassen, Müll, überall kleine Straßenstände und am Straßenrand sind ganz viele dieser kleinen Läden, in denen jeglicher Kitsch verkauft wird. Nach einigem Durchringen in den Straßen, kamen wir unserer Zielstraße immer näher. Dominic und ich wollte uns neue Kameras kaufen und es gibt in Manila eine bestimmte Straße, in der nur Kameras verkauft werden- und das zu einem super Preis. Wir sind von Laden zu Laden gegangen, um das günstigste Angebot zu ergattern. Ich war wirklich überrascht, welche Preisunterschiede es gibt und trotz Festpreisen wird bei jedem Einkauf gehandelt. So haben wir dann nach langem Suchen gefunden, wonach wir gesucht haben, was jedoch auch eine wirklich stressige Angelegenheit war! Ich hab total Panik bekommen, weil wir so viel Geld dabei hatten. Uns wurde schon zuvor gesagt, dass wir unsere Taschen immer im Blick haben müssen, am besten sollen wir sie die ganze Zeit in den Händen halten- somit hatte ich meine Tasche als vor mir und Dominic hat seinen Rucksack vor dem Bauch getragen. Der Grund dafür war, dass es bereits Monatsende war und viele Menschen kein Geld mehr für die restlichen Tage hatten, weshalb viele mit einem Messer die Taschen von anderen aufschneiden, bis das rausfällt, was sie haben wollen. Das hat mir wirklich extrem Angst gemacht, da man sich wirklich durch die Menschenmassen schlingen musste und jeder Zeit etwas hätte passieren können. Ich war dann wirklich froh, als wir wieder im Auto saßen. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie schnell mein Puls war und das meine Hände regelrecht gezittert haben. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, dass in den Stunden in mir herrschte, aber ich bin einfach nur dankbar dafür, dass uns nichts passiert ist, da das echt kein rosa-rotes Gebiet war. Dennoch hat es sich auf jeden Fall gelohnt, so was mal gesehen zu haben! Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, die beschriebene Umgebung in Fotos festzuhalten, da das einfach zu gefährlich war. Aber ich hoffe dennoch, dass ihr euch ungefähr vorstellen könnt, was ich gesehen und gefühlt habe.
Als nächstes sind wir in eine absolute Schnäppchen-Mal gefahren. Als wir das Gebäude betreten haben war mein erster Gedanke “Ahh…wo bin ich hier gelandet”. Doch auf den zweiten Blick ist mir erst so richtig aufgefallen, wie interessant das ganze Geschehen um mich herum war. In der Mal konnte man wirklich ALLES kaufen, von Bauchtanzkostümen, super billigen Brautkleidern und Anzügen, Spielzeug, Sportgeräte etc. Auch die Menschen waren total unterschiedlich, vor allem wenn man es mit den Menschen in Alaminos vergleicht. In Manila ist alles viel entspannter und nicht mehr so konservativ. Paare  zeigen öffentlich ihre Zuneigung, jeder kann das Geschlecht ausleben, dass einem mehr zusagt und alle prüden Regeln sind bei Seite gelegt- Es erinnert sehr stark an den Westen, jedoch mit einem asiatischen Stadtbild, was Manila sehr interessant für mich macht. Es ist ein Mix aus ganz vielen verschiedenen Kulturen und trotzdem bleibt die philippinische Kultur immer erkennbar, was ich faszinierend finde. Nach unserem kleinen Bummel in der Mal sind wir durch Manila gefahren und haben die verschiedensten Plätze gesehen: Von dem Hafen, der voller Jachten ist, zu der relativ neuen Skyline bis zu den alten spanischen Stadtmauern und der alten Cathedral. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, all diese Orte zu sehen. Leider war unsere Zeit sehr knapp, so dass wir immer nur sehr wenig Zeit hatten und viel zu wenig erkunden konnten. Ich hoffe wirklich, dass wir bald wieder die Möglichkeit haben nach Manila zu gehen, jedoch sollten wir dann mindestens eine Nacht dort bleiben, um so viel wie möglich sehen zu können.
Abschließend sind wir dann noch zur Mal of Asia gefahren, die übrigens die Größte in ganz Asien ist. Also dazu fällt mir wirklich nur ein Wort ein: WOW!!!
Allein schon die Architektur von dem Gebäude ist der Wahnsinn. Es ist so groß, dass eine ganze große Stadt darin leben könnte. Man braucht wirklich mindestens einen ganzen Tag, um alles besichtigen zu können. Wir waren umgeben von allen Namenswerten Geschäften (auch Zara gibt es hier, ganz zur Freude von Dominic und mir), den verschiedensten Fastfood-Ketten, tollen Restaurants, Starbucks (Juhu, endlich mal kein Pulverkaffee), einer unglaublich großen Eisbahn, 3D Kinos, einer großen Konzerthalle, Bowlingbahnen und alles weitere, was das Herz begehrt. Einfach unglaublich. Dominic und ich waren von diesem Eindruck so geflasht, dass wir wie zwei herrenlose Hunde voller Euphorie von der einen Ecke in die andere “gerannt” sind, ganz zur Belustigung unserer einheimischen Begleiter, die während unserem hin und her wirren sich entspannt ihr Abendessen gegönnt haben. Leider waren wir beide absolut Pleite nach unserer Shoppingtour zuvor und so blieb es beim Windowshopping. Doch jetzt wissen wir definitiv, wo wir nochmal hin müssen, wenn wir in Manila sind ;)
Nach einen sehr langen und eindrucksvollen Tage sind wir am Abend total K.O. ins Auto gestiegen und haben uns nur noch auf unser Bett gefreut. Doch selbst das entspannen im Auto blieb uns untersagt. Nach einer Trinkpause erwartete uns der absolute Horror. Als wir vom Parkplatz losgerollt sind habe ich eine Spinne auf der Windschutzscheibe gesehen, die wirklich so groß wie meine Hand war. Und obwohl sie draußen war, war es bereits der totale Albtraum für mich. Doch als ich Sherwin sagt, er soll sofort das Fenster zu machen wegen der Spinne, war sie schon im Auto drin und hat Kurs auf mich genommen. Das Einzige, was jetzt noch aus meinem Mund kam, war ein lautes Geschrei und schwups bin ich auf den Schoss von Dominic gehüpft. Doch das witzige an der Geschichte war, dass selbst er nicht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte, da alle Frauen im Auto angefangen haben zu schreien, als würden sie jetzt sterben. Also klammerte sich Dominic an den Türgriff, jederzeit aussteigebereit, und schuppst mich runter von ihm in Richtung zu der Spinne. Innerlich musste ich so anfangen zu lachen, da alle Autoinsassen gepackt von der Angst waren. Doch zum Glück hat Sherwin die Monsterspinne mit einem Tuch aus der Auto gejagt. Nach diesem Vorfall war es dann vorbei mit der Müdigkeit. Und selbst die weitere Fahrt war alles andere als schön, da im Moment Regenzeit ist. Die ersten Wochen in den Philippinen hatten wir immer tolles Wetter, doch seit dem Taifun vor einigen Tagen regnet es nur noch und die Straßen stehen teilweise unter Wasser. Selbst in Manila war das der Fall, doch auf unserer Heimfahrt war es noch extremer. Doch alles in einem war es ein wirklich toller Tag und ich kann es kaum abwarten wieder nach Manila zu fahren. Es gibt noch so viele Orte, die ich gerne sehen möchte- ich denke in den verbleibenden 11Monaten werde ich sicher noch einige Male die Gelegenheit dazu haben!
Hier der Link, wo ihr einige Fotos von Manila sehen könnt:
https://picasaweb.google.com/114803270234389494624/Manila?authuser=0&authkey=Gv1sRgCJq44pSvrJP0zAE&feat=directlink
Bis Bald, Paalam

Dienstag, 23. August 2011

Der erste Umzug


Die ersten Wochen habe ich bisher über der Radiostation in Alaminos gewohnt. Ein kleines Zimmer mit “Bad”. Es war wirklich okay, aber ich bin doch froh, dass ich nun in einer Familie bleiben kann. Am Dienstag Mittag bin ich dann nach meinem Sprachkurs umgezogen. Ich wohne jetzt weiterhin in Alaminos, auch relativ im Zentrum, rund 7 Minuten entfernt von der Kirche. Das Haus hier ist sehr sehr sehr schön, neu gebaut und im spanischen Stil. Ich hab mein eigenes Zimmer, was ungefähr doppelt so groß ist wie mein letztes Zimmer mit Bad. Ich hab hier wirklich viel Platz und zum Glück auf einen Ventilator. Ich wohne hier zusammen mit meiner Gastmutter, ihrem Mann, ihrem kleinen zweijährigen Sohn, der Nanny und ihrer Tochter, einer Nichte der Familie und manchmal schläft hier noch eine bekannte Studentin. Also ist hier eigentlich immer was los, aber dennoch ist genug Platz für jeden da. Ich wurde total lieb empfangen, ich kann mich mit dieser Familie sehr glücklich schätzen. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut hier. Direkt am ersten Abend hattet wir hier mal wieder einen Stromausfall, es passiert wirklich häufiger, als gedacht. Mein Gastvater hat mir dann erklärt, das es daran liegt, dass viele Leute den Strom nicht zahlen wollen und deswegen die Leitungen anzapfen-darauf hin fällt dann immer mal der Strom aus. Mit Kerzenlicht haben wir uns dann aber eine gemütliche Stimmung hier gemacht und den ersten gemeinsamen Abend genossen. Gegen 12 Uhr in der Nacht ging der Strom dann endlich wieder. Eine Internetverbindung habe ich hier auch, leider nicht in meinem Zimmer, aber ich bin froh, dass ich generell die Möglichkeit habe hier das Internet zu nutzen. Somit kann ich euch immer auf den Laufenden halten ;)