Freitag, 2. September 2011

Manila: Zwischen Menschenmassen,Wasserfluten und Spinnen


Am Montag haben wir,Sherwin der Fahrer vom Bischof, Sister Bona, Ate (Tante) Tes, Dominic und Ich, es endlich nach langem Warten geschafft nach Manila zu fahren. Wir haben uns am Montagmorgen um 6 Uhr verabredet, nach langem warten sind wir der philippinischen Zeit entsprechend um 7Uhr losgefahren. Die Anfahrt war wirklich sehr lange und teilweise auch mühselig, da die Straßenverhälnisse in den ländlichen Regionen eher schlecht sind. Doch nach einigen Pausen sind wir gegen 12:30 in Manila angekommen. Wir haben Manila bisher nur bei Nacht gesehen, da wir bei unserer Ankunft gegen Mitternacht gelandet sind, und ich muss sagen, dass die Stadt bei Tag noch viel größer wirkt, als ich es in Erinnerung hatte. Die Straßen sind total überfüllt von Tricycles, Jeepneys, Autos und Menschen- es erschlägt einen regelrecht. Und die Luft ist auch nicht die Beste, da es hier sowas wie Katalysatorren nicht gibt und die Fahrzeuge ihre besten Zeiten auch schon hinter sich hatten, befindet sich die Stadt in einer reinen Abgaswolke.
Unser erster Stop in Manila war ein Viertel, dass mich sehr an Chinatown in New York erinnert hat. Menschenmassen, Müll, überall kleine Straßenstände und am Straßenrand sind ganz viele dieser kleinen Läden, in denen jeglicher Kitsch verkauft wird. Nach einigem Durchringen in den Straßen, kamen wir unserer Zielstraße immer näher. Dominic und ich wollte uns neue Kameras kaufen und es gibt in Manila eine bestimmte Straße, in der nur Kameras verkauft werden- und das zu einem super Preis. Wir sind von Laden zu Laden gegangen, um das günstigste Angebot zu ergattern. Ich war wirklich überrascht, welche Preisunterschiede es gibt und trotz Festpreisen wird bei jedem Einkauf gehandelt. So haben wir dann nach langem Suchen gefunden, wonach wir gesucht haben, was jedoch auch eine wirklich stressige Angelegenheit war! Ich hab total Panik bekommen, weil wir so viel Geld dabei hatten. Uns wurde schon zuvor gesagt, dass wir unsere Taschen immer im Blick haben müssen, am besten sollen wir sie die ganze Zeit in den Händen halten- somit hatte ich meine Tasche als vor mir und Dominic hat seinen Rucksack vor dem Bauch getragen. Der Grund dafür war, dass es bereits Monatsende war und viele Menschen kein Geld mehr für die restlichen Tage hatten, weshalb viele mit einem Messer die Taschen von anderen aufschneiden, bis das rausfällt, was sie haben wollen. Das hat mir wirklich extrem Angst gemacht, da man sich wirklich durch die Menschenmassen schlingen musste und jeder Zeit etwas hätte passieren können. Ich war dann wirklich froh, als wir wieder im Auto saßen. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie schnell mein Puls war und das meine Hände regelrecht gezittert haben. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, dass in den Stunden in mir herrschte, aber ich bin einfach nur dankbar dafür, dass uns nichts passiert ist, da das echt kein rosa-rotes Gebiet war. Dennoch hat es sich auf jeden Fall gelohnt, so was mal gesehen zu haben! Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, die beschriebene Umgebung in Fotos festzuhalten, da das einfach zu gefährlich war. Aber ich hoffe dennoch, dass ihr euch ungefähr vorstellen könnt, was ich gesehen und gefühlt habe.
Als nächstes sind wir in eine absolute Schnäppchen-Mal gefahren. Als wir das Gebäude betreten haben war mein erster Gedanke “Ahh…wo bin ich hier gelandet”. Doch auf den zweiten Blick ist mir erst so richtig aufgefallen, wie interessant das ganze Geschehen um mich herum war. In der Mal konnte man wirklich ALLES kaufen, von Bauchtanzkostümen, super billigen Brautkleidern und Anzügen, Spielzeug, Sportgeräte etc. Auch die Menschen waren total unterschiedlich, vor allem wenn man es mit den Menschen in Alaminos vergleicht. In Manila ist alles viel entspannter und nicht mehr so konservativ. Paare  zeigen öffentlich ihre Zuneigung, jeder kann das Geschlecht ausleben, dass einem mehr zusagt und alle prüden Regeln sind bei Seite gelegt- Es erinnert sehr stark an den Westen, jedoch mit einem asiatischen Stadtbild, was Manila sehr interessant für mich macht. Es ist ein Mix aus ganz vielen verschiedenen Kulturen und trotzdem bleibt die philippinische Kultur immer erkennbar, was ich faszinierend finde. Nach unserem kleinen Bummel in der Mal sind wir durch Manila gefahren und haben die verschiedensten Plätze gesehen: Von dem Hafen, der voller Jachten ist, zu der relativ neuen Skyline bis zu den alten spanischen Stadtmauern und der alten Cathedral. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, all diese Orte zu sehen. Leider war unsere Zeit sehr knapp, so dass wir immer nur sehr wenig Zeit hatten und viel zu wenig erkunden konnten. Ich hoffe wirklich, dass wir bald wieder die Möglichkeit haben nach Manila zu gehen, jedoch sollten wir dann mindestens eine Nacht dort bleiben, um so viel wie möglich sehen zu können.
Abschließend sind wir dann noch zur Mal of Asia gefahren, die übrigens die Größte in ganz Asien ist. Also dazu fällt mir wirklich nur ein Wort ein: WOW!!!
Allein schon die Architektur von dem Gebäude ist der Wahnsinn. Es ist so groß, dass eine ganze große Stadt darin leben könnte. Man braucht wirklich mindestens einen ganzen Tag, um alles besichtigen zu können. Wir waren umgeben von allen Namenswerten Geschäften (auch Zara gibt es hier, ganz zur Freude von Dominic und mir), den verschiedensten Fastfood-Ketten, tollen Restaurants, Starbucks (Juhu, endlich mal kein Pulverkaffee), einer unglaublich großen Eisbahn, 3D Kinos, einer großen Konzerthalle, Bowlingbahnen und alles weitere, was das Herz begehrt. Einfach unglaublich. Dominic und ich waren von diesem Eindruck so geflasht, dass wir wie zwei herrenlose Hunde voller Euphorie von der einen Ecke in die andere “gerannt” sind, ganz zur Belustigung unserer einheimischen Begleiter, die während unserem hin und her wirren sich entspannt ihr Abendessen gegönnt haben. Leider waren wir beide absolut Pleite nach unserer Shoppingtour zuvor und so blieb es beim Windowshopping. Doch jetzt wissen wir definitiv, wo wir nochmal hin müssen, wenn wir in Manila sind ;)
Nach einen sehr langen und eindrucksvollen Tage sind wir am Abend total K.O. ins Auto gestiegen und haben uns nur noch auf unser Bett gefreut. Doch selbst das entspannen im Auto blieb uns untersagt. Nach einer Trinkpause erwartete uns der absolute Horror. Als wir vom Parkplatz losgerollt sind habe ich eine Spinne auf der Windschutzscheibe gesehen, die wirklich so groß wie meine Hand war. Und obwohl sie draußen war, war es bereits der totale Albtraum für mich. Doch als ich Sherwin sagt, er soll sofort das Fenster zu machen wegen der Spinne, war sie schon im Auto drin und hat Kurs auf mich genommen. Das Einzige, was jetzt noch aus meinem Mund kam, war ein lautes Geschrei und schwups bin ich auf den Schoss von Dominic gehüpft. Doch das witzige an der Geschichte war, dass selbst er nicht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte, da alle Frauen im Auto angefangen haben zu schreien, als würden sie jetzt sterben. Also klammerte sich Dominic an den Türgriff, jederzeit aussteigebereit, und schuppst mich runter von ihm in Richtung zu der Spinne. Innerlich musste ich so anfangen zu lachen, da alle Autoinsassen gepackt von der Angst waren. Doch zum Glück hat Sherwin die Monsterspinne mit einem Tuch aus der Auto gejagt. Nach diesem Vorfall war es dann vorbei mit der Müdigkeit. Und selbst die weitere Fahrt war alles andere als schön, da im Moment Regenzeit ist. Die ersten Wochen in den Philippinen hatten wir immer tolles Wetter, doch seit dem Taifun vor einigen Tagen regnet es nur noch und die Straßen stehen teilweise unter Wasser. Selbst in Manila war das der Fall, doch auf unserer Heimfahrt war es noch extremer. Doch alles in einem war es ein wirklich toller Tag und ich kann es kaum abwarten wieder nach Manila zu fahren. Es gibt noch so viele Orte, die ich gerne sehen möchte- ich denke in den verbleibenden 11Monaten werde ich sicher noch einige Male die Gelegenheit dazu haben!
Hier der Link, wo ihr einige Fotos von Manila sehen könnt:
https://picasaweb.google.com/114803270234389494624/Manila?authuser=0&authkey=Gv1sRgCJq44pSvrJP0zAE&feat=directlink
Bis Bald, Paalam

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