Dienstag, 20. September 2011

Balut


Nachdem ich bereits vor bereits einigen Wochen die Klippen hinunter gesprungen bin, wurde ich zur halben Filipina ernannt. Nun war es Zeit, diesen Werdegang zu vollenden. Und zwar mit einem tradititionellen philippinischen Gericht –Balut. Für alle die nicht wissen, um was es sich hierbei handelt hier eine kurze Beschreibung:

“Balut ist ein angebrütetes gekochtes Enten- oder Hühnerei, das vor allem auf den Philippinen, aber auch in Vietnam als Delikatesse gilt. In China werden sie eher selten gegessen. Balut ist auch außerhalb dieser Länder erhältlich, zum Beispiel in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Hawaii, wo relativ viele Filipinos leben.[1] In den europäischen und europäisch beeinflussten Küchen sind angebrütete Eier nicht verbreitet und fallen unter den Bereich der Nahrungstabus. Hausenten werden auf den Philippinen nicht zuletzt für die Produktion von Balut gehalten. Die Hersteller sind darauf spezialisiert und heißen mangbalut. Die Eier werden etwa zwei Wochen lang in speziellen Körben warm gehalten. Am 9. Tag werden die Eier durchleuchtet und diejenigen ohne Küken aussortiert. Eier, in die Wasser eingedrungen ist, werden abnoy genannt. Sie werden als spezielles Rührei-Gericht gegessen. Balut werden etwa ab dem 14. Bruttag vermarktet. Bei den Filipinos gelten 17 Tage alte Eier (balut sa puti) als ideal; vorher ist der Embryo noch kaum wahrnehmbar. Die Vietnamesische Küche bevorzugt 19 Tage alte Eier mit deutlich sichtbarem Körper.Balut werden 20 bis 30 Minuten gekocht. Gegessen werden die noch warmen Eier üblicherweise, indem zunächst ein Stück der Schale entfernt, etwas Salz hineingestreut und dann die Flüssigkeit ausgeschlürft wird. Danach wird das ganze Ei gepellt und mit Salz gewürzt, teilweise auch mit Essig oder Sojasauce. Schnabel und Federn der Entenküken sind deutlich zu erkennen.[1] Geschmacklich ist das ungewürzte bräunlichschwarze Fleisch eine Kombination aus salzig und scharf, die Schnabel- und Federnbestandteile etwas bissfester. Die Eier haben den Ruf, ein Aphrodisiakum und potenzsteigernd zu sein, was jedoch wissenschaftlich unbewiesen ist. Balut werden auf den Philippinen häufig von Händlern (magbabalut) auf der Straße verkauft, die sie in einer Warmhaltetasche aufbewahren und zu jedem Ei eine Portion Salz mitverkaufen. Es gibt sie auch in vielen Restaurants als Imbiss, oft frittiert und mit einem Essig-Chili-Dip serviert, als adobado in Essig und Knoblauch gekocht oder in einer Teighülle gebacken. Der philippinische Hersteller Andoy's Best verkauft Balut als fertige Konserve mit verschiedenen Saucen, die bis zu zwei Jahre haltbar sein soll.” Quelle Wikipedia

Dem nach könnt ihr euch hoffentlich vorstellen, wie sehr ich mich davor drücken wollte, dies zu essen. Doch als ich nichtsahnend vom Sport nach Hause kam, hatte meine Gastmutter diese Überraschung für mich vorbereitet und es gab kein Ausweichen mehr. Wie heißt es so schön, Augen zu und durch! Ich habe erst mal zugeschaut wie Angel ein Balut gegessen hat und dann war ich an der Reihe. Als erstes habe ich die Flüssigkeit aus dem Ei geschlürft. Es ist gar nicht so schlimm, wenn man nicht daran denkt, was es ist. Man kann den Geschmack mit einer Gemüsebrühe mit etwas Ei vergleichen. Dann war der schwere Teil dran, der Embryo. Um ihn herum befindet sich etwas gelbes und weißes, wie man es bei einem normal Ei kennt,schmeckt auch in etwa so. In der Mitte ist das das kleine Küken, was leider schon voll mit Federn ist. Es sieht wirklich schrecklich aus! Nach langem zögern hab ich dann einfach das halbe Ei gegessen. Ohne zu merken war dies der Kopf. Dann war der Rest dran. Ich muss jedoch gestehen, dass ich erst mal einige Federn entfernt habe und die Beine ausgerissen habe. Ich wollte möglichst versuchen, so wenige Federn wie möglich zu essen.
Als Resümee muss ich zugeben, dass der Gedanke von Balut schlimmer ist, als es wirklich schmeckt. Vorallem die Mischung aus gekochten Ei und einem Hähnchen in der Mitte sind gar nicht mal so schlecht. Jedoch belasse ich es bei einem einmaligen Erlebnis (hoffe ich zumindest).

Viele liebe Grüße Nicole

1 Kommentar:

  1. Achja, Fotos hab ich natürlich auch davon gemacht. Ihr könnt sie bei meinen Fotos sehen, habe ein neues Album veröffentlicht.

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