Dienstag, 23. August 2011

Schnorcheln auf den 100Islands

Endlich haben wir wieder Wochenende und können irgendwas unternehmen. Eigentlich sollten wir  Sonntag nach Manila fahren, um die Stadt etwas erkunden zu können. Doch typisch philippinisch haben sich alle Pläne zum zehnten Mal geändert…Father Rey hat keinen Schlafplatz gefunden und somit werden wir dann “wahrscheinlich” erst nächste Woche dort hin fahren. Das gute jedoch ist: Alle Priester sind die ganze Woche in Davao auf einer Art Seminar und wir sind fast ganz alleine hier. Es tut auch mal gut, nicht ständig jemanden um sich herum zu haben und etwas mehr Freiheit zu genießen.                                    
Somit sind wir Sonntag mal wieder zu den 100Islands gefahren. Phil und Bob, zwei Amerikaner, die wir hier kennengelernt haben, haben uns zum Schnorcheln eingeladen. Wir sind dann wieder mit dem Boot raus aufs Meer in Richtung der Korallenriffe gefahren. Das Wetter war perfekt um zu Schnorcheln, da das Meer sehr ruhig war und die Sonne bis auf den Meeresgrund schien. Für mich war es das erste Mal, dass ich schnorcheln war. Daher musste ich mir erst mal einige Tipps von Dominic zu Herzen nehmen, da er ein erfahrener Taucher ist- was man auch wirklich sieht. Ich muss zugeben, dass ich es mir einfacher vorgestellt habe, als es tatsächlich ist. Sobald ich das erste mal unter Wasser war wurde mir klar, dass ich erst mal das komische Gefühl, mit dem Gesicht unter Wasser zu sein und dennoch Atmen zu können, abschalten musste. Doch das war leichter gesagt, als getan. Aber ich hab es dennoch nach viel Zusprechen und Mut machen von Dominic geschafft, die Unterwasserwelt etwas zu genießen. Ich hab noch nie so tolle,bunte Fische gesehen. Sogar Dorry (der blau,gelbe Fisch von Findet Nemo) ist mir begegnet. Überall waren wirklich riesige Muscheln und die verschiedensten Korallen.
Nach dem Schnorcheln sind wir dann wieder zu Marcos Island gefahren, damit auch Bob die Klippen hinunterspringen konnte. Ich bin diesmal mit dem Kajak in die “Grotte” hineingepaddelt und habe die Jungs bei ihren Sprüngen gefilmt. Es war wieder mal sehr witzig. Danach hab ich dann einfach nur noch das Wetter und die Inseln genossen, bin um einige Inseln gepaddelt und hab mich einfach etwas von den Wellen treiben lassen. Am Ende war es dann wirklich schwer, die anderen wieder zu finden, da sich die Inseln doch alle irgendwie ähnlich sehen. Nach langem suchen hab ich dann unser Boot wieder erkannt und war total froh, als ich wieder Boden unter den Füßen hatte. Ich wurde direkt mit dem Mittagessen empfangen: Reis, Hähnchen, Pansid…
Nach unserer Pause sind wir zum Government Island, übrigens einer der größten Inseln, gefahren. Wir sind dort einen sehr langen Treppenweg hoch gelaufen. Wir wollten sogar schon umdrehen, aber die Neugier, was uns dort erwarten würde, hat uns nicht mehr losgelassen. Ganz oben auf der Spitze des Berges waren wir alle erst mal sprachlos. Wir hatten einen Überblick über die ganzen Inseln, es war ein einzigartiger Augenblick! Das Meer sah richtig hellblau aus, die Inseln sahen von oben noch schöner aus, überall war der Strand zu sehen und selbst einige der Korallenriffe konnte man erkennen. Dafür hat sich der lange Weg wirklich gelohnt.
Als wir dann nach einem sehr langen und anstrengenden Tag “zu Hause” ankamen waren wir total erschöpft und haben uns nur noch auf die Couch vor den TV gelegt. Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ich mir beim Schnorcheln den ganzen Rücken etwas verbrannt habe. Aber naja, bis morgen wird das dann wieder weg sein. Wir sind dann auch relativ früh ins Bett gegangen, um wieder Kraft für den nächsten Tag schöpfen zu können…
Heute haben wir unseren Tag ganz gemütlich gestartet. Wir haben erst mal schön ausgeschlafen, was sonst nicht geht, da die Priester unsere Anwesenheit beim Frühstück erwarten. Den Morgen hatten mal wieder einen kurzen Stromausfall, weshalb wir bis 2Uhr nichts machen konnten.  Am Mittag waren Dominic und ich dann im Fitnessstudio, um hier auch etwas sportlich zu sein. Als wir in dem Raum kamen war ich erst mal total eingeschüchtert, da dort alle Männer richtige Muskelpakete sind. Aber alle sind total nett und offen auf uns zugekommen und plötzlich standen wir im Mittelpunkt von dem ganzen Training. Nach ca1,5 Stunden waren wir so geschwitzt und körperlich total KO, das wir mühe hatten zurück zum Konvent zu laufen.
Am Abend haben wir uns dann erneut mit Phil und Bob im Maxines getroffen um mit ihnen eine Art Abschiedsessen zu machen, da Phil die Woche wieder nach Kalifornien fliegt und Bob zurück nach Manila muss. Es war ein echt toller Abend, ich hab selten einen so schönen Sonnenuntergang gesehen. Der Himmel färbte sich in den unterschiedlichsten Organgetönen, bis es dann stock dunkel war. Dann begann ein Gewitter über die 100Islands zu ziehen, was wir beobachten konnten. Die Blitze sind hier viel stärker als in Deutschland und bei jedem Donner haben wir zusammengezuckt. Das war ein wirklich toller Ausklang für das Wochenende!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen